Berlin Noir

Als sie wieder aufwachen, ist Puck schon auf dem Sprung – seine Stimmung hat sich verfinstert, und er will einfach nur raus. Er teilt ihnen eine Adresse mit, die er von Manni bekommen hat. Als letzte Geste legt er den Vier noch ein Bündel 100-Euro-Scheine auf den Tisch und meint, dass das reichen muss.

Da sie keine Smartphones mit praktischen Apps mehr haben, ruft Alex über das uralte Telefon mit Wählscheibe ein Taxi, dass sie nach Pankow bringt. Dort finden sie ein mit Brettern vernageltes Geschäft vor, in dessen Keller angeblich ihre Helfer warten. Lina klingelt leicht nervig wiederholend, und bald wird ihnen die Tür aufgemacht. Das Treppenhaus ist alt, und unten erwartet sie ein junger Mann, der sich ihnen als Benni vorstellt.

Dünnblütige

© Megumi_M

Benni führt sie durch einen Vorraum, in dem er wohl rauchend gesessen hatte, in eine alte Wäscherei. Dort stehen eine Reihe von Krankenhausbetten, auf denen Menschen liegen, denen verschiedene Schläuche aus den Körpern ragen. Der Anblick besorgt die Drei, aber Benni sagt, dass seine Partnerin alles erklären kann. Dann bringt er sie in eine Art Labor, wo Saturnia auf sie wartet.

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Die beiden sind Dünnblütige, Vampire von so hoher Generation, dass ihr Vampirblut schwächer ist. Was nicht nur Nachteile hat, da auch die negativen Erscheinungen des Vampirdaseins weniger ausgeprägt sind. Saturnia erklärt, dass sie ein Mittel herstellen kann, um Annie aufzuwecken – gegen einen Preis.

Geschäfte

Die Vier sind ja nun schon gewohnt, dass in der Vampirgesellschaft nichts umsonst ist, und alle immer Gegenleistungen fordern. Saturnia möchte Blut von ihnen, und einen Gefallen zur späteren Einlösung. Die Drei feilschen ein wenig, stimmen aber am Ende zu, da ihnen Annies Wohlergehen wichtiger ist. Also zapft ihnen Saturnia jeweils ein wenig Blut ab, und berichtet dann, dass Menace aber einen Teil der Schuld übernehmen wird.

Danach geht Saturnia zu einer der „Patientinnen“ und entnimmt auch ihr Blut. Und dann beginnt sie eine Art Ritual, das Annie sicherlich gefallen würde, denn es wirkt mystisch und geheimnisvoll. Als sie das Gebräu der regungslosen Annie einflößt, wacht diese wie versprochen auf! Lina klärt Annie auf ihre unnachahmliche Weise über die Ereignisse der letzten Nacht auf.

Aber da stecken noch einige Kugeln in Annies Kopf … also reicht ihnen Saturnia eine medizinische Pinzette, und Annie untersucht ihre Wunden. Sie scheint eher fasziniert zu sein und macht sich viele Notizen. Dann operiert sie die Geschosse aus ihrem Hirn. Dabei testet sie, ob es Auswirkungen hat, wenn sie ihr Gehirn mit der Pinzette stimuliert, muss aber feststellen, dass nichts passiert. Offenbar funktionieren Vampire auf anderen als biologischen Ebenen.

Saturnia wirft Annie einen Blutbeutel zu, den sie gierig aussaugt und mit dem Blut ihre Wunden heilen lässt.

VS

Da Lina Fragen wegen Manni hat, erkundigt sie sich bei Saturnia nach den Tätowierungen der Angreifer. Die windet sich ein wenig, aber meint, dass sie schon einmal von einer uralten, verborgenen Gesellschaft von Vampiren gehört hat, deren Name mit VS abgekürzt werden kann.

Vorab erklärt sie, dass es verboten oder zumindest tabuisiert ist, anderen Vampire ihr Blut zu rauben. Vampirblut hat generell gewisse Wirkungen auf Sterbliche, aber auch auf Vampire. Man kann damit andere an sich binden, wenn sie vom Blute trinken, verfallen sie einem langsam. Saturnia vermutet, dass die Angreifer so genannte Ghule waren, Menschen, die von Vampiren mit diesem Blutsband zu loyalen Dienern gemacht wurden.

Doch wenn eine Vampirin einen anderen Vampir bis zum letzten Blutstropfen austrinkt, gewinnt sie dessen Macht für sich. Die Vampire nennen das Diablerie. Und diese Geheimgesellschaft verfolgt solche Pläne, denn sie suchen uralte Vampire, um sie zu diablerieren , und so große Macht zu gewinnen. Saturnia spekuliert, dass sie deshalb in Berlin sind, auf der Jagd nach alten Vampiren, die vielleicht irgendwo in der Stadt im Torpor liegen.

Die Gesellschaft nennt sich VitaeSuctio – VS. Die Vier fragen, ob sie der Camarilla Bescheid geben sollten, damit die sich um ihre Erzeuger*innen kümmert, aber Saturnia meint, dass sie der Camarilla gar nicht trauen würde.

Museumsbesuch

Da die anderen Annie auf Stand gebracht haben, erzählt sie ihnen, dass sie eine Kommilitonin hat, die im Neuen Museum jobbt. Wieder rufen sie ein Taxi und fahren zur WG von Christine. Da Annie vermutet, dass dort Gras geraucht wird, wartet Alex mit Lina unten, während Annie und Kevin Christine besuchen.

Da sie nicht das Gefühl haben, dass sie Christine so überzeugen können, ihnen nachts in das Museum zu helfen, zwingt Kevin ihr seinen Willen mittels vampirischer Macht auf! Gemeinsam brechen sie auf und fahren auf die Museumsinsel, wo Christine den Wachmann überzeugt, sie alle hineinzulassen. Drinnen angekommen, suchen sie im System nach dem Namen des VS-Ghuls, der hier gewesen ist.

Tatsächlich findet sie ihn, und auch für welche Stücke er sich interessiert hat. Aber er war nicht im Museum selbst, sondern nur in den großen Archiven, in denen alle Objekte eingelagert werden, die nicht ausgestellt werden.

Aber in dem Lagerraum finden sie nichts interessantes als sie den Spuren des Ghuls folgen. Nur Annie beteiligt sich nicht an der Suche, und die anderen bemerken, dass sie mit glasigen Augen auf eine Schublade blickt. Annie hat eine Vorahnung, die ihre Aufmerksamkeit auf diese Schublade lenkt. Darin findet sie hinter den ordentlich einsortierten Stücken einen offensichtlich falsch abgelegten Karton. Der wirkt deutlich älter, und die Chargennummer passt nicht zum Rest.

Als Annie den Karton öffnet, findet sie einen uralten Handspiegel aus Silber, der mit Symbolen verziert ist. Christine sucht die Nummer im digitalen Verzeichnis und findet tatsächlich einen Eintrag: Spiegel der Nitokris. Sie erklärt ihnen, dass Nitokris eine Pharaonin gewesen sein soll, wobei nicht ganz sicher ist, ob sie real existiert hat. Damit wäre der Spiegel über 4.000 Jahre alt und stammt aus der 6. Dynastie.

Der Spiegel der Nitokris wurde Anfang des 20. Jahrhunderts aus Ägypten nach Berlin gebracht, als Teil mehrerer Lieferungen, unter denen auch die weltberühmte Büste der Nofretete gehörte.

Ganz sicher sind die Vier nicht, aber sie vermuten, dass der Ghul diesen Spiegel gesucht hat, aber nicht finden konnte, da er falsch eingelagert war. Sie beraten, ob sie den Spiegel mitnehmen oder wieder im Lager verstecken sollten, einigen sich aber schließlich darauf, ihn zu stehlen.

Danach schmieden sie Pläne für die nächsten Nächte. Es gibt viel zu tun, und Zeit ist kostbar.


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