Berlin Noir

Da den Vier die Sorge wegen der Camarilla auf den nicht schlagenden Herzen lastet, entscheiden sie sich für eine Stippvisite im Elysium, um die Namen ihrer Erzeuger*innen zu präsentieren und so einem Schuldspruch durch den Prinzen zu entgehen. Zu Fuß geht es wieder zu dem großen Kaufhaus in der Stadtmitte, was sich schwieriger gestaltet als angenommen, da Lina ein Rennen veranstaltet, in die falsche Richtung rennt, und echt schnell ist.

Während Alex diesmal brav alle Waffen abgibt, steckt Lina den Spiegel der Nitokris in ihre Latzhose, in der Hoffnung, dass sie weniger genau durchsucht wird als der Rest. Die Sicherheitsleute sind wieder sehr höflich, um nicht zu sagen unterwürfig. Das Handy von Christine, dass Kevin zur Sicherheit an sich genommen hat, geben sie auch ab.

Domäne ohne Prinz

Drinnen erwartet sie Charity, die ihnen mitteilt, dass Prinz Konrad heute Abend nicht vor Ort sein wird, und dass an seiner statt sein Seneschal Marina Soveral spricht. Als Lina und Annie den Prinzen Konni nennen, antwortet Charity scharf, dass sie als Sheriff Leute für Verstöße gegen die Regeln bestrafen muss, und dass Respektlosigkeit dem Prinzen gegenüber Konsequenzen haben wird.

Ozymandias verkündet wieder ihre Ankunft. Auf dem Weg zum Seneschal sieht Annie, dass ihr Maxwell Ldescu mit einer Geste zu verstehen gibt, dass er mit ihr reden möchte. Bevor sie also mit Marina Soveral sprechen, eilt Annie zu ihm. Maxwell ist etwas enttäuscht, dass Annie sich noch nicht bei ihm gemeldet hat. Zudem warnt er die Vier davor, ihr Anliegen an diesem Abend vorzutragen, da der Seneschal ihnen nicht wohlgesonnen ist, und letztes Mal für ihre sofortige Vernichtung plädiert hat. Es wäre generell vorzuziehen, direkt mit Prinz Konrad zu sprechen, damit er selbst seine Entscheidung mitteilen kann. Damit Maxwell Annie kontaktieren kann, gibt sie ihm ein wenig ihres Blutes – Tremere sind halt einfach vertrauenswürdig!

Nolan

© Megumi_M

Dann stellt er ihnen Nolan Amberson vor. Während Alex ihn die Speisekammer geht und aus den dort präsentierten Sterblichen einen aussucht, der ihm mundet, zapft ein Diener Pokale mit Blut für die anderen ab. Maxwell erklärt, dass er schon seit längerer Zeit mit Nolan zusammenarbeitet, und ihn für zuverlässig hält. Offenbar ist Nolan eine Art Problemlöser, und Clan und Haus Tremere hat ihn angeheuert, um Annie und damit auch die anderen drei zu unterstützen.

Als Lina Nolan gegenüber die Buchstaben VS erwähnt, zeigt sich, dass er wohl von dieser Geheimgesellschaft VitaeSuctio gehört hat. Generell scheint er in der Gesellschaft der Vampire sehr erfahren zu sein. Zudem hat er aus eigenem Antrieb Informationen über die Villa besorgt, in der ihr Unleben seinen Anfang nahm.

Da sich Lina sehr über Manni aufregt, macht sie aus Versehen Freddie kaputt, die Stoffmaus, die Annie ihr geschenkt hat. Wieder einmal wird Annie alles zu viel und sie wendet sich zum Gehen. Der Rest folgt ihr, da Nolan andeutet, dass es ohnehin besser ist, sensible Themen nicht im Elysium zu besprechen. Auf dem Weg hinaus deutet Charity an, dass sie die Vier im Auge behalten wird.

Vorsicht

Als sich Nolan draußen nach Verfolgern umsieht, erkennen die Vier, dass sie bislang recht unvorsichtig gewesen sind. Während sie gehen, erklärt Nolan, dass ihr Auftauchen einige Wellen geschlagen hat. Deshalb hat er ein wenig recherchiert, da die Nacht ihrer Erschaffung interessant war.

Die Villa gehörte vor etwa hundert Jahren James Simon, einem bekannten Kunstmäzen, ein wohlhabender Unternehmer, der auch einige archäologische Ausgrabungen finanziert hat. Als Nolan das erwähnt, rutscht Alex das Wort Ägypten heraus, was Nolan wiederum sehr interessant findet. Er führt weiter aus, dass James Simon auch Ludwig Borchardt unterstützt hat, der die berühmte Büste der Nofretete nach Berlin geholt hat.

Nolan fällt auf, dass die Vier großes Interesse an Ägypten haben, und ihre Erklärungen, warum das so ist, einigermaßen durchschaubar unwahr sind. Aber er berichtet weiter, dass es Gerüchte, dass Vampire damals ihre Klauen im Spiel hatten, um mehr als nur einige Fundstücke nach Berlin zu holen.

Danach war die Villa lange Zeit im Besitz des Landes, wurde aber nie wirklich genutzt. Was darauf hindeutet, dass mehr dahinter steckt, denn so ein Prachtstück einfach ungenutzt vor sich hin verstauben zu lassen, wirkt seltsam.

Rückkehr zum Anfang

Auf dem Weg zur Villa kontaktiert Nolan Manni und macht mit ihm einen Treffpunkt in der Nähe der Villa aus. Dort im toten Briefkasten ist aber eine Nachricht von ihm, dass er später vorbeischauen wird.

Also gehen sie zur Villa und finden eine Ruine vor. Zwar steht das Gebäude noch, aber es gibt starke Brandschäden, und auf dem Hof stehen Baufahrzeuge. Aber es gibt keine Wachen, und auch von den Leichen findet sich keine Spur. Nolan sagt, dass den offiziellen Berichten nach niemand beim Brand zu Schaden gekommen ist. Irgendjemand hat hier aufgeräumt, aber Nolan stellt fest, dass sich nicht besonders viel Mühe gegeben wurde und spekuliert, dass auch Einfluss auf etwaige Ermittlungen genommen wurde, was die Nachlässigkeit vor Ort erklären würde. Offenbar sind derartige Säuberungsaktionen auch Teil seines Portfolios.

Tiefe Mysterien

Beim Abstieg in den Keller finden die Vier den Raum, in dem sie zu Vampir*innen wurden. Die Tür, durch die ihre Erzeuger*innen verschwunden sind, wurde aufgesprengt, Dahinter geht es in ein größeren Labyrinth von Gängen und Räumen, in denen sich auch Kampfspuren finden. Eine Treppe führt nach unten, und an den Wänden sind Kratzer, die darauf hindeuten, dass irgendetwas großes transportiert wurde.

Die Vier haben große Sorgen in der Dunkelheit, und fürchten, dass jemand – oder etwas! – auf sie lauert. So kommen sie nur langsam voran, erreichen aber schließlich eine seltsame Halle, deren Wände über und über mit Hieroglyphen verziert sind! In der Mitte stehen die Überreste eines Sarkophags, der mutwillig zerstört wurde. Einige der Hieroglyphen sind auch absichtlich beschädigt worden. Am hinteren Ende der Halle entdecken sie schweres Baugerät. Dort hat jemand versucht, einen Durchbruch zu schaffen, ist aber nur auf Erdreich und Fels gestoßen. Um diesen Durchbruch herum hat jemand arkane, hermetische Symbole mit Blut an die Wand gemalt …

Während Kevin mit dem geklauten Handy Photos macht, versinkt Annie im Anblick der Symbole und Hieroglyphen. Und hat eine Epiphanie: Dieser Ort ist kein Versteck, sondern eine Karte! Die Versuche, hier etwas zu finden, mussten scheitern, denn diese Halle ist kein Versteck.

An der einen Wand ist eine große Wandmalerei, die eine Frau mit dem klassischen Kopfschmuck der Pharaonen zeigt; in der einen Hand hält sie ein Ankh, in der anderen eine leidlich gute Darstellung des Spiegels der Nitokris! Die Vier versuchen, sich ihre Überraschung nicht von Nolan anmerken zu lassen und fragen ihn nach seiner Meinung. Er glaubt, dass sie eine Vampirin sein könnte, die in uralten Zeiten offen geherrscht hat.

Nolan erzählt ihnen, dass es heißt, dass uralte Vampire Schwierigkeiten haben, sich vom Blut Sterblicher zu ernähren, und das Blut anderer Vampire vorziehen. Die Implikation, dass sie als Vampir-Snacks erzeugt wurden, erschüttert die Vier. Annie erwägt eine Flucht aus Berlin, aber erst einmal drängt Lina darauf, Manni zu treffen.

Die Bedrohung

Also machen sie sich auf zum Treffpunkt, wo Manni sie schon erwartet. Lina stürmt auf ihn zu und umarmt ihn, was ihn deutlich verlegen macht. Er stichelt ein wenig, dass sie eine regelrechte Spur der Verwüstung durch Berlin ziehen. Offenbar kennen sich Nolan und Menace, und haben schon gemeinsam Geschäfte gemacht.

Mit einem Mal packt Lina Manni am Schlafittchen und befiehlt ihm, seine Handschuhe auszuziehen. Er kommt ihrer Bitte nach und zeigt seine Hand, die wirklich hässlich ist, mit bläulich-grauer Haut, einem Netz dicker Venen und langen Fingern mit zersplitterten, schmutzigen Fingernägeln. Aber keine Tätowierung!

Dennoch scheint er sich ertappt zu fühlen. Er wirft einen Blick gen Nolan und fragt, wer es ihnen gesagt hat. Sie ziehen sich in eine Garage zurück, um darüber zu sprechen. Kevin versucht, Mannis Geist zu dominieren, aber der lacht nur und sagt, dass das bei ihm nicht funktioniert.

Aber Manni redet aus freien Stücken und gibt zu, dass er die Erzeuger*innen kennt. Er windet sich, meint aber schließlich, dass er sie von früher kennt, und dass sie ihn zuerst gebeten hatten, sie in die Stadt zu schmuggeln. Manni behauptet, dass er das nicht getan hat. Er scheint sie nicht leiden zu können, hält sie für skrupellos. Schließlich muss er gestehen, dass er vor langen Jahren auch Teil der VitaeSuctio war!

Die Vier sind entsetzt und wissen nicht mehr, wem sie trauen können. Aber Manni versucht, ihnen zu erklären, dass er mit dem VS gebrochen hat, dass es lediglich eine Jugendsünde war, und er nur zwei oder drei Vampire ausgetrunken hat. Und am Ende erzählt er, dass er sie zu der Villa verfolgt und dann die Zweite Inquisition auf sie gehetzt hat! Deshalb war er in der Nähe, deshalb hat er die Vier gerettet, da er sich schuldig fühlte.

Nebenbei versucht Manni, mit Nolan abzumachen, dass der nichts von seinen Jugendsünden zu erzählen. Als die Vier überlegen, ins Sinner’s zurückzukehren, warnt Manni sie, da MiyaGi zur Ministry gehört, die zumindest in alten Zeiten starke Verbindungen nach Ägypten hatten. Lina möchte mit Jacza reden und mehr Informationen über den Schmuggel bekommen.

Vertrauensverlust

All die Enthüllungen erschüttern die Vier. Die Geheimnisse von Berlin ragen tiefer nach unten, reichen weiter zurück als sie erwartet haben. Verschwörungen, Komplotte, Intrigen, Lügen … und alle scheinen irgendwie darin verstrickt zu sein. Selbst innerhalb ihrer kleinen Schicksalsgemeinschaft brechen Risse auf, da sie unterschiedliche Möglichkeiten und Hoffnungen haben. Und noch wissen sie nicht, ob tatsächlich eine uralte Vampirin erwacht ist, die Berlin als ihr persönliches Buffet betrachtet.

Die Liste ihrer Verbündeten schrumpft, die Schatten der Bedrohung werden dunkler. Sie halten sich an Manni und steigen mit ihm zu einem ihrer Verstecke, während Nolan sich verabschiedet, aber ihnen noch anbietet, dass sie ihn kontaktieren können, falls sie Hilfe benötigen.


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