Die Bloodhound Gang findet sich an Deck wieder zusammen. Zuerst kümmern sie sich um den Spatz, der immer noch bewusstlos ist, und dem Blut aus Mund und Nase läuft. Die Zweite Harpunierin Eleanor Hook, die auch als Schiffschirurgin fungiert, untersucht ihn und stellt fest, dass seine gebrochenen Rippen die Lunge punktiert haben! Schnell zieht Cupcake ein Messer und schneidet ihm in den Rücken, um den Druck zu mildern.
Doch viel können sie nicht mehr für ihn tun – sein Schicksal liegt nun bei der See. Eigentlich will Cupcake nur Lady Cake-a-lot als Emotional Support-Huhn bei ihm lassen, doch er packt sie mit erstaunlich starkem Griff und flüstert ihr zu, dass sie ihn in Wasser werfen soll. Erst zögert sie, dann zuckt sie mit den Schultern und schleift ihn über Bord! Icy Hands sieht ihr fassungslos zu.
Bros before Matros‘!
Unterdessen rennen Crittel und No Cash unter Deck und sehen, wie Seewasser unkontrolliert in den Laderaum der De Zwarte Beer strömt. Sie fangen sofort an, Lecks zu stopfen, aber No Cash, der einige Erfahrungen auf See gemacht hat, erkennt schnell, dass das waidwunde Schiff nicht mehr zu retten ist. Er packt Crittel und zieht ihn hoch, damit die Gang das dem Untergang geweihte Schiff verlassen können – zur Not ohne die Besatzung des Schiffs. Bros before Matros‘ (wie No Cash sagt).
Es gibt noch einige der Walfang- und sonstigen Beiboote, und No Cash weist die Gang an, möglichst viele Vorräte in die Boote zu packen, da ihnen selbst im besten Fall viele Tage in den Nussschalen auf See drohen. Icy übernimmt das Kommando, lässt sich von No Cash beraten und gibt Befehle. Die verbliebenen Offizier*innen stimmen ihr zu, und alle arbeiten wild daran, die Beiboote zu proviantieren, die Verwundeten von Bord zu schaffen und so viele Vorräte wie möglich mitzunehmen. Natürlich auch das letzte Fass Pfeffi!
Blutige Wasser
Während der Großteil der Bloodhound Gang damit beschäftigt ist, die Evakuierung voranzutreiben, sucht Cupcake im Wasser nach dem Spatz. Als sie ihn nicht sehen kann, springt sie in das kalte Wasser! Icy und Crittel sehen das und rennen dorthin. In diesem Augenblick geht ein Knirschen durch De Zwarte Beer, das Schiff legt sich auf die Seite – und Waltranfässer lösen sich aus ihren Befestigungen, rutschen und rollen zur Reling, und stürzen auf die schwimmende Cupcake!
Crittel springt ihr hinterher, um Cupcake zu retten, erblickt aber nur Lady Cake-a-lot, die nass und empört im Wasser umher flattert. Er taucht hinab, sieht die bewusstlose Cupcake, die in Tauwerk verstrickt ist, ebenso wie eine zweite Gestalt. Es gelingt ihm, Cupcake an die Wasseroberfläche zu ziehen. Sofort springt Lady Cake-a-lot auf Cupcakes Kopf und plustert das Gefieder auf. Icy wirft ihnen ein Tau zu, No Cash schmeißt sein Pfeffi-Fass über Bord – ein großes Opfer! – und zieht mit.
Gemeinsam zerren sie Crittel und Cupcake auf das bereits sehr schief liegende Deck. Die zweite Gestalt entpuppt sich als der ohnmächtige Spatz.
In die dunklen Tiefen
Da ertönen Warnrufe, dass die De Zwarte Beer endgültig sinkt. So gerade können sie sich versammeln, als sich das gebrochene Schiff mit einem letzten Stöhnen und Knirschen von gequältem Holz ganz auf die Seite legt und langsam in die Fluten sinkt. Icy versammelt die Gang um sich und springt mit allen ins Wasser. Das Schiff gleitet fast friedvoll hinab, noch halb umschlungen vom Kadaver der erschlagenen Seeschlange. Auf der Wasseroberfläche treibt eine schillernde, fast ölartige Schicht des Blutes der Bestie.
In der Ferne erklingen Rufe von den Booten, Befehle, Signale und dergleichen. Cupcake erwacht und klammert sich an den leblosen Leib des Spatz. Crittel ruft ihr zu, dass sie ihn loslassen soll, da er längst tot sei, doch sie weigert sich. Dabei weint sie um die Schweine, die anscheinend mit dem Schiff untergegangen sind. Es gelingt Crittel, Spatz an den Trümmern festzuzurren. Dabei scheinen die Geräusche von den Booten leiser zu werden – die Strömung treibt sie fort!
Schnell versuchen sie, in die Richtung zu schwimmen, doch der Wellengang und die Trümmerteile machen es ihnen nicht leicht. In der Ferne erklingen Glockenschläge und immer leiser werdende Rufe. Dann einen lauteren Ruf, die Frage nach Überlebenden! Und zu ihrer Erleichterung gleitet eines der Beiboote auf sie zu. Mit vielen Rufen lenken sie die Rettenden zu sich und werden an Bord gezogen.
Schwein muss man haben
Der erste Blick von Cupcake fällt auf ein noch betäubtes Schwein an Bord, und sie quietscht vor Freude auf und rennt zu dem Borstentier. Ansonsten haben nicht einmal dreißig den Kampf gegen das Seemonster und das sinkende Schiff überlebt. Während Cupcake sich über das überlebende Schwein freut, denken die anderen schon an frischen Schinken für die lange Fahrt. No Cash rettet sein Pfeffi-Fass!
Doch ihre Aussichten sind alles andere als rosig: Obwohl Kerch näher als Sankaty ist, bedeuten die vorherrschenden Winde, dass Sankaty schneller zu erreichen ist. Dennoch würde die Fahrt zwei bis drei Wochen dauern. Schneller zu erreichen wären die Handelsrouten, doch da wären sie auf das Glück angewiesen, auf ein passierendes Schiff zu treffen. No Cash ist dafür, auf ihr Glück zu vertrauen, das sie bislang ja gut geführt hat. Der Rest ist weniger optimistisch.
Die Seeleute sind alle niedergeschlagen und fürchten um ihr Leben. Die Bloodhound Gang übernimmt mehr oder minder das Kommando, geschickt und subtil. Der Steuermann De Buck hört auf ihre Ideen und Vorschläge. In den Trümmern finden sie nur noch wenig brauchbare Ressourcen. Und No Cash bemerkt, dass ihm das Wetter nicht gut gefällt, denn der Horizont ist diesig. Ihm kommen alte Sprichworte in den Sinn: Roter Himmel am Morgen, Seemann mach‘ dir Sorgen!
Unterdessen untersucht Crittel den Spatz und ist sich sehr sicher, dass er tot ist. Die anderen werfen ihm allerdings vor, dass er den Spatz noch nie wirklich leiden konnte.
Schließlich entscheidet die Gang, dass sie versuchen wollen, Sankaty anzusteuern.
Doppeltes Unglück
Während Cupcake versucht, die Besatzung davon zu überzeugen, das Schwein nicht zu schlachten, kümmert sich Icy um die Moral der Truppe, die ziemlich angeschlagen ist. Es werden Aufgaben verteilt, damit niemand nur herumsitzt und finstere Gedanken wälzt.
Aber ein Unglück kommt selten allein. Am Horizont zieht ein Sturm auf, der langsam Kurs auf ihre Position nimmt. No Cash stimmt mit De Buck überein, dass sie versuchen müssen, dem Unwetter zu entgehen, denn das Beiboot ist eine kleine Nussschale, für die schon eine steife Brise gefährlich ist. Deshalb setzen sie jeden Fetzen Segel, den sie haben, und hoffen, vor dem Sturm davonlaufen zu können. Zum Glück hat No Cash dafür gesorgt, dass sie einige Schalen und Schüsseln dabei haben, um damit Regenwasser aufzufangen.
Doch der Sturm ist schneller als das Boot! Bald schon finden sie sich inmitten tobender Elemente wieder, die das Beiboot wie ein Spielzeug umherwerfen. Icy lässt die Vorräte sichern, No Cash übernimmt das Kommando, die anderen binden sich an Bord fest und hoffen das Beste.
Nur gemeinsam gelingt es der Gang, zu verhindern, dass das Boot zerschlagen wird. Dennoch wird es von den Winden vor sich her getrieben und ist ihr reiner Spielball. Die meisten werden ordentlich durchgeschüttelt, nur No Cash reißt sein Hemd auf und lacht laut und glücklich!
Sie verlieren jedes Zeitgefühl. Die Welt ist ein einziges, dunkles Brüllen von Sturm, eine Bestie, die nichts will als sie alle zu verschlingen, und nur zerbrechliches Holz steht zwischen ihnen und dem Tod. Die Schwärze überkommt fast alle.
Seebestattung
Crittel, Cupcake und Icy Hands werden von No Cash geweckt, der ihnen kaltes Wasser ins Gesicht schüttet. Der Sturm ist in der Ferne, die See ist grau aber glatt. Die wütende See hat die Hälfte der Überlebenden von Bord gespült. Ebenso sind die meisten Vorräte vom Sturm geraubt worden. Aber das Schwein, das Cupcake an sich festgebunden hatte, ist noch da!
Die Besatzung hat entschieden, dass der tote Spatz ein Unglücksbringer ist, und will ihn über Bord werfen, aber die Gang ist noch nicht bereit, auch wenn Icy und No Cash selbst ihre Zweifel haben. Cupcake untersucht den Leib genauer, und sieht jetzt auch, dass er tot ist. Icy spricht einige Worte – no mourners, no funeral – und sie werfen den Spatz über Bord. Doch mit einem Mal hören sie klatschen und prusten, und sehen, wie der Spatz sich bewegt!
Crittel zieht ihn schnell an Bord, wo er einen Schwall Wasser aushustet, das ölig schimmert – wie das Blut der Seeschlange! Der Spatz ist kaum bei Bewusstsein, aber Crittel sieht, dass sich seine Wunden geschlossen haben! Zur Ablenkung verteilt No Cash eine Runde Pfeffi aus seinem persönlichen Fässchen.
Flaute
Doch die erste Freude, den Sturm überstanden zu haben, legt sich bald – so wie der Wind. Das andere Boot ist spurlos verschwunden. No Cash übernimmt nach seinen Heldentaten das Kommando, kann jedoch wenig ausrichten, da sie in eine Flaute kommen. Tagelang treiben sie, und obwohl sie ihre Vorräte streng rationieren, haben sie viel zu wenig Nahrung und Wasser. Schon bald wirkt ihr Beiboot wie ein treibendes Lazarett, überall verletzte, ausgedörrte, hungrige Menschen.
Um das Leid zu verringern, vor allem aber, um das Schwein zu retten, schleicht Cupcake nachts zu einer geschwächten Matrosin, schneidet ihr die Kehle durch und wirft sie leise über Bord. Die anderen entdecken morgens die Spuren ihres Mordes, verdächtigen aber die Seeleute. Und Cupcake sagt, dass man niemanden hier trauen kann!
Die Stimmung an Bord wird noch schlechter. Es bilden sich kleine Grüppchen, die jeweils andere verdächtigen, sich gegenseitig finster beäugen und beschuldigen. No Cash versucht, die Besatzung zu beruhigen, gibt wieder Pfeffi aus. Aber es kommt dennoch nachts zu einer Schlägerei, die sie nur mit Mühe und Not beenden können. Und alle wollen das Schwein schlachten – alle bis auf Cupcake.
Die Bloodhound Gang sieht sich halb verhungerten Seeleuten gegenüber, die entweder das Schwein oder Lady Cake-a-lot verspeisen wollen! Lediglich die schnelle Reaktion von Icy Hands verhindert das Schlimmste: Sie wirft ein Fläschchen mit Schlafmittel, das sie betäubt. Einer stürzt über die Seite, aber Crittel rettet ihn, bevor die See auch ihn verschlingen kann.
Aber die Gefahr ist noch nicht vorbei, denn die anderen drei Mitglieder der Gang wollen jetzt auch das Schwein schlachten. Crittel zieht seine Waffen, auch wenn Cupcake sich schützend vor das Schwein stellt. Gerade als die Situation noch weiter eskalieren will, erspäht Icy ein Segel am Horizont!
Spontane Selbstentzündung
Sofort ist das Schwein vergessen, und Crittel schlägt vor, mit dem letzten Pulver ein Rauchsignal auszusenden. Dazu reiben Icy Hands und Cupcake No Cash mit Öl ein, damit er spiegelt und Lichtsignale senden kann. Allerdings zittern Crittels Hände von den Entbehrungen, und das Pulver ist nicht ganz so feucht, wie er angenommen hatte. Ein Stichflamme schießt empor, Crittel springt zurück, tritt gegen die Schale, und schleudert so Funken über das gesamte Boot.
Schnell breitet sich das Feuer aus, und alle Versuche, es unter Kontrolle zu bringen, scheitern. Auf der Habenseite steigt eine große Rauchsäule auf. No Cash erkennt, dass ihr Boot nicht mehr zu retten ist, und ordert an, es aufzugeben!
Alle springen ins Wasser, an das geklammert, was ihnen am wertvollsten ist, Schweine, Hühner, Pfeffi-Fässchen. Das Boot sinkt langsam und kentert – mit den bewusstlosen Seeleuten und dem Spatz an Bord! Die Bloodhound Gang schwimmt zurück, und es gelingt ihnen, die Leiber auf den Rumpf des gekenterten Beiboots zu ziehen.
Parlay?
Zu ihrer Erleichterung nähert sich das Schiff ihnen. Am Bug sehen sie den Namen Waisenkind, und die Galionsfigur eines jungen Mädchens in Lumpen mit ausgestreckter Hand. Am Heck weht stolz die Flagge: Ein schwarzer Totenschädel auf rotem Grund!
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