Zuerst einmal hält die Crew Abstand, um die neue Lage zu beobachten. Es scheint alles ruhig zu sein – zu ruhig? Sie fesseln ihre Gefangenen an einige Bäume, um mehr Handlungsfreiheit zu haben und schleichen vorsichtig näher. Während Jonathan »Dusty« Skinner, der Bootsmann, Varen Kash’i, Schiffszimmermann, die Druidin Raniel »Ran« Teratai noch im Unterholz lauern, werden sie von Katheya Drah, eine Passagierin, die die letzten Tage im Fischerdorf verbracht hat und sich offenbar sehr leise bewegen kann.
Da Spuren vom Strand in das eigentliche verlassene Lager am Waldrand führen, sieht die kleine Gruppe sich das genauer an und findet den Rest der Piratenbande der Crimson Seas dort in Lauerposition. Sie scheinen sich vor dem neuen Schiff zurückgezogen zu haben. Dazu haben sie noch einen Gefangenen dabei, den gnomischen Passagier und Barden Tukk Katzkraut, der gefesselt und geknebelt seinem Schicksal harrt.
Doch Katheya schleicht heran und befreit ihn, und bevor die Flucht bemerkt wird, sind die beiden zurück bei den anderen. In der Hoffnung, ein wenig Aufruhr schaffen zu können, und dabei mehr herauszufinden, befreit Varen die Kapitänin und einen ihrer Begleiter und geleitet sie zum Strand. Tatsächlich werden sie von ihrer Besatzung bemerkt und schnell in das Lager geholt – doch auch an Bord der Schiffe tut sich was!
Aufgehübscht
Boote werden an den Strand gerudert, und gut zwei Dutzend bunte Gestalten springen an Land; eine wilde Truppe, Menschen, Elfen, Orks, Zwerge, Dragonborn, Tieflinge, Halblinge und andere. Die Crew beschließt, dass sie mit ihnen reden müssen, und Varen bietet an, die ziemlich in Mitleidenschaft gezogene Kleidung der anderen magisch zu flicken. Derart im Selbstbewusstsein gestärkt, führt Dusty einen Teil auf den Strand und begrüßt die Neuankömmlinge.
Schnell findet die Crew sich im Gespräch mit der scheinbaren Anführerin Hanae wieder, die freundlich und höflich ist. So freundlich sogar, dass die Crew ihr sofort misstraut! Sie behautet, dass sie auf der Jagd nach den Pirat*innen von der Crimson Seas seien, aber als Dusty nachfragt, ob sie dementsprechend Piratenjäger*innen seien, lachen einige. Nach und nach wird deutlich, dass sie ebenfalls Pirat*innen sind, die von der Besatzung der Crimson Seas bestohlen wurden, und nun auf Rache sinnen.
Pirat*innen, die Pirat*innen jagen
Damit hat sich die Situation der Crew nicht grundlegend verbessert, aber immerhin wollen die Neuankömmlinge sie nicht gleich zu Fronarbeit einspannen. Im Gegenteil, sie lauschen ihren Erfahrungen, loben die Reparaturarbeiten an ihrem Schiff und beginnen ganz locker mit der Suche nach ihrer Beute. Leider teilt Hanae ihnen auch mit, dass die Schwalbe ebenfalls als eine Prise mitgenommen werden wird.
Dennoch kann sie der Crew bei gutem Wein und Rum ein Angebot machen, das zumindest nicht ganz schrecklich ist: Sie gehören zur eingeschworenen Gemeinschaft der Rolling Bones, einem Bund von Piratenschiffen, die eine eigene Nation geschaffen haben. Die Crew kann an Bord ihres Schiffes mitsegeln, und wird entweder in der Nähe eines Hafens ausgesetzt, oder kann an Bord bleiben, sollten sie sich für ein Leben von Freiheit und Abenteuer entscheiden.
Da niemand wirklich Lust hat, noch länger auf der Insel festzusitzen – den meisten stecken die Erinnerungen der Schatzsuche noch in den Knochen -, stimmen alle zu. Mittlerweile wurde die Besatzung der Crimson Seas gefunden und gefangengenommen, und so bleiben sie alle nur noch eine kurze Zeit, um Wasser und Proviant aufzunehmen, die Ladung zu verteilen und die Prisencrews einzusetzen.
Rolling Bones
Das schwarze Schiff stellt sich als die Rolling Bones heraus, eines der bekanntesten und gefürchtetsten Piratenschiffe der Welt, von dem aus die Gründung der Piratennation ausging. Als die Crew an Bord gebracht wird, stellen sie fest, dass Hanae keineswegs die Kapitänin ist, sondern Smutje. Der eigentliche Kapitän begrüßt sie an Bord and hält eine kurze Rede, in der er betont, dass alle an Bord, die gemeinsam arbeiten und bluten den gleichen Anteil an allem bekommen.
Danach werden sie entsprechend ihrer Fähigkeiten und Erfahrung mit Aufgaben versorgt. Dusty und Katheya werden Matros*innen, Varen unterstützt die Schiffszimmerfrau, Ran hilft in der Kombüse aus, Tukk wird als Musiker hoch geehrt. Die Arbeit ist nicht hart, da die Rolling Bones eine große Besatzung hat. Dafür ist die Versorgung recht gut, und die Crew fühlt sich schnell akzeptiert und aufgenommen.
Segel am Horizont
Doch nach einigen Tagen meldet der Ausguck ein Segel am Horizont, was hier, abseits der üblichen Handelsrouten, ungewöhnlich ist. Auch wenn von der Crew niemand das Schiff einordnen kann, lässt der Kapitän Klar Schiff zum Gefecht befehlen. Hanae erklärt ihnen, dass auf dem Schiff Magier*innen sind, die andere Wesen mit arkanen Kräften versklaven und unter ihren Willen zwingen.
Schon bald beginnt ein wildes Gefecht. Die Rolling Bones feuert ihre Kanonen, und das feindliche Schiff antwortet mit mächtiger, zerstörerischer Magie. Der Kapitän lässt längsseits gehen und befiehlt ein Entermanöver!
Die Crew findet sich mitten im dicksten Getümmel wieder. Die Wachen des Schiffs sind in schwere Metallrüstungen gehüllt, und ihre Augen sind komplett schwarz. Ganz offenbar werden sie von den Arkanisten gesteuert, die aus der Takelage und von Deck Tod und Vernichtungen säen. Varen schmiedet den Plan, den Mast zu fällen, und nimmt den Rest der Crew mit. Und die Crew hat auch ihre eigene Magie! Während Tukk wie wild Taue kappt, halten die anderen die Magier*innen davon ab, ihnen ins Handwerk zu pfuschen. Varen schleudert sie mit magischen Donnerschlägen von ihren Plattformen, Ran fesselt sie mit magischen Ranken ans Deck, Dusty hüllt sie in Pulverdampf, Katheya schießt und sticht sie nieder!
Und tatsächlich gerät der Mast ins Wanken! Tukk nutzt die Ablenkung, verkleidet sich magisch in einen der Feinde und gelangt so in ihre Mitte, wo er sie ausschaltet. Doch wird er gepackt und über Bord geworfen! Katheya deckt Rans Rückzug, und nur gemeinsam kann die Crew ihn vor dem Ertrinken retten!
Das Schiff ist unser
Dank ihres kühnen Plans und ihrer heldenhaften Aktionen kann die Rolling Bones den Kampf für sich entscheiden! Viele sind gefallen, doch die Feinde wurden besiegt. Die Magier*innen werden ohne Gnade niedergemacht, und ihre Opfer von den arkanen Fesseln befreit.
Der Kapitän lobt den Einsatz der Crew und sagt, dass er eine ganz spezielle Aufgabe für so verwegene Halunk*innen hat …
Pen & Paper vor Publikum hat seine eigenen Anforderungen. Eine Frage, die sich stellt, ist die nach dem genutzten Regelsystem. Hier habe ich ein paar Gedanken dazu zusammengefasst - und präsentiere drei einfache, nutzbare Systeme!
Die Weiten der Weltmeere, Monstren an Land und unter Wasser, grausame Gefahren und unfassbare Schätze - das ist die Welt der Rolling Bones!
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