Buch 1: Schicksal

Episode 4: Es kommt ein Sturm!

Das Schiff wird vom Sturm hin und her geworfen! Das Brüllen der Winde zerreißt die Segel! Die Wellen schlagen mit furchtbarer Wut gegen das Holz, als wollten sie alle an Bord in die Tiefe reißen! Blitze schlagen in den Mast, setzen das Tauwerk in Flammen!

Tikaani steht an der Reling und versucht, den Zorn der See zu bändigen, während Zaya sich auf ihren Gleiter schwingt und mit ihm die tosenden Winde umlenkt. Auch Rizu springt vor, gleitet durch die Takelage und sendet die Flammen fort vom Schiff. Shi hingegen kann sich kaum auf den Beinen halten, der ihr so vertraute Erdboden ist weit, weit weg. Eine gewaltige Welle rollt heran, reißt einige Seeleute von Bord, aber Tikaani kann sie mit schneller Reaktion wieder an Bord spülen.

Doch dann hört Shi einen Ruf des Ausgucks: »Klippen voraus!«

Avatar Gruppev.l.n.r. Tikaani, Shi, Zaya, Rizu  © Luuzy

Da die anderen eingebunden sind, arbeitet sich Shi gegen den Zorn der Elemente zum Bug und sieht schwarze Felsen aus dem Wasser ragen. Gerade als sie versuchen will, den Stein zu brechen, wird sie von einer großen Welle erfasst und in die rasende See mitgerissen. Zaya sieht ihre Bedrängnis und stößt mit Gleiter herab. Es gelingt ihr, Shi aus dem Wasser zu ziehen, aber der Sturm weht die beiden fort vom Schiff!

Nur im letzten Moment kann Tikaani das Schiff von den Klippen weglenken, so dass es nur an ihnen entlang schabt.

Während Zaya versucht, das Schiff wiederzufinden, klammert sich Shi voller Panik an sie. Doch als sie sich umsieht, entdeckt sie zwei gewaltige, gelbe Augen, die im Sturm auf sie herabzustarren scheinen. Im Zucken zweier Blitze flackert ein gewaltiger, dunkler Schatten in den Wolken auf, bevor er wieder verschwindet. Der Weg zurück zum Schiff ist schwierig, denn es ist Zaya, als ob der Wind gegen sie arbeiten würde. Zum Glück beschwört Rizu einige Flammen, um den anderen als Leuchtfeuer zu dienen, und dieses Licht leitet sie zurück.

Als der Sturm so abrupt nachlässt, wie er gekommen ist, nickt Haruki Rizu anerkennend zu. Und auch Meister Pitseolak ist sehr angetan, lobt ihren Einsatz und wundert sich sogar, ob Meister Zhao nicht doch recht mit seinen Prophezeiungen hatte. Shi ist von dem Flug noch so mitgenommen, dass sie Zayas Selbstbewusstsein schreddert, aber Tikaani springt ihr zur Seite.

Risiken und Kosten

Auf der weiteren Reise unterrichtet Yǒngang Shi in den Techniken des Erdbändigens, während Pitseolak Tikaani in die Geheimnisse des Eisbändigens einweiht. Dazu nimmt Haruki sich Rizu vor. Während der Erdweise vorsichtig und höflich ist, und Pitseolak wie immer sehr lehrreich, greift Haruki gnadenlos an und hat Rizu schnell mit qualmenden Augenbrauen auf dem Rücken. Dann belehrt sie ihn, dass er seine Situation wohl nicht versteht, was er nur mit einem Knurren quittiert. Doch sie klärt ihn weiter aus: Der Feuerlord Zoryu hat sich im Bürgerkrieg durchgesetzt, und da der Saowon Clan gegen ihn stand, sind sie unter besonderer Beobachtung. Jede Bedrohung des Throns durch den Saowon Clan würde weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. Und die Verkündung von Meister Zhao, dass Rizu eine herausragende Stellung hat, stellt genau so eine Bedrohung dar.

Bald schon kommt das Schiff in einem kleinem Hafen an der Küste des Erdkönigreichs an. Dort wird eine kurze Rast eingelegt, bevor es über Land weiter nach Gaoling geht. Dort werden sie Gäste von Fang Beifong sein, einer mächtigen Frau und Erdweisen.

Doch bevor sie aufbrechen können, sieht Tikaani einige Mitglieder des Wasserstammes in Armut am Strand leben. Sie gehen dort in eine Kneipe und lernen Taki kennen, die Anführerin. Sie sind alle gestrandete Teile der Fifth Nation, die hier festsitzen. Die Kommunikation erweist sich als schwierig, da die Gestrandeten in Armut und Schande leben. Beinahe kommt es zum Kampf als Tikaani sie bedrängt, aber Rizu versucht, Frieden zu stiften. Ohne das Wissen der anderen, verspricht Zaya den Menschen vom Wasserstamm Schiffspassage zum Südpol auf dem Schiff der Feuernation.

Da Rizu Tikaani anbietet, ihr zu helfen, kehren sie zu Haruki zurück und bitten sie um Unterstützung. Doch die sieht keinen Grund, den Mitgliedern des Wasserstamms zu helfen. Erst als Rizu anbietet, dem Feuerlord Treue zu schwören und damit den Wünschen seines Clans nachzukommen, willigt Haruki ein. Doch nur hundert Passagier*innen passen auf das Schiff. Tikaani informiert die Gestrandeten, und Haruki bringt Rizu ein Bündel Kleidung der Feuernation, die laut ihr besser passt als das Grün der Erdnation. Erst versucht er noch, diesem Schicksal zu entgehen, aber schließlich fügt er sich und kleidet sich in die Gewänder eines Adligen der Feuernation.

Episode 5: Gaoling

Nachdem alles organisiert wurde, geht es auf Egelhunden ins Inland, Richtung Gaoling. Der Weg führt über eine gut befestigte Straße in die Berge. Als sie schon die hohen Mauern der reichen Stadt sehen, kommt ihnen ein Begrüßungskommitee entgegen, das in das Grün-Weiß der Familie Beifong unter dem Geflügelten Eber-Wappen der Familie gehüllt ist. Ein Offizieller empfängt sie im Namen von Fang Beifong, und kündigt an, dass seine Herrin ein Fest zu ihren Ehren ausrichten wird.

Meister Yǒngang führte sie zu seinem Haus, wo sie in den Gästequartieren unterkommen. Haruki lässt nicht von Rizu ab, und trainiert ihn weiter in den Formen des Feuerbändigens, wobei sie harsch jeden noch so kleinsten Fehler korrigiert – bis Shi sie mit einem geschickten Erdbändigen stolpern lässt!

Kurz danach ruft der Erdweise sie zusammen, und erklärt, dass er angemessene Kleidung für Shi bereitlegen hat lassen. Sie ist widerborstig, was er hinnimmt, auch wenn er ihr rät, sich neu einzukleiden, da es nun auf zum Anwesen der Familie Beifong geht, wo die Menschen auf derartiges achten.

Ehrengäst*innen

Das Anwesen entpuppt sich als ein veritabler Palast umgeben von einem wunderschönen Garten. Das Oberhaupt der Familie Beifong, Fang Beifong, begrüßt sie freundlich und mit großen Ehren. Danach gibt es ein wahres Festmahl mit allen Köstlichkeiten des Erdkönigreichs und aus allen Ecken und Enden der Welt. Schnell wird ihnen bewusst, dass die Gastfreundlichkeit auf politischen Ambitionen fußt. Die Prophezeiung von Meister Zhao zieht ihre Kreise, und viele scheinen Anteil daran haben zu wollen. Auch wenn Zaya die Wahrheit sagt, nehmen das alle nur als die Bescheidenheit einer Luftnomadin.

Während sich Rizu an der Seite von Haruki unter die Reichen und Mächtigen mischt, sucht Zaya eine Reihe von Leuten auf, die nicht ganz so glücklich aussehen. Dabei erfährt sie, dass Teile der Stadt von Hunger bedroht sind, während die Beifongs Feste organisieren und gewaltige Mengen Essen wegwerfen. Da sie sich schlecht beim Gedanken fühlt, dass so viel Nahrung verschwendet wird, bittet sie Fang Beifong um die Ehre, die Reste des Essens an die Armen verteilen zu dürfen – in der Tradition der Lufttempel.

Währenddessen wird Shi eher langweilig, und sie stiftet Tikaani an, sich im Palast umzusehen. Sie versuchen, an den Wachen vorbei zu kommen, doch die behandeln Tikaani sehr von oben herab. Aber die Wachen wagen nicht, sie aufzuhalten oder Herrin Fang zu fragen, und lassen sie passieren. Während es in Tikaani brodelt, finden sie sich in einem Raum voller Kostbarkeiten wieder. In der Mitte ist ein Podest, auf dem ein aus Jade geschnitzter Weißkohl liegt. Es ist ein wunderbares Kunstwerk, bei dem die Künstlerin die Form in der Jade gesehen und befreit hat. Ohne nachzudenken steckt Shi es ein. Tikaani hingegen lässt ihrer Wut freien Lauf und zerschlägt die Büste eines Vorfahren der Beifong!

Der Lärm ruft die Wachen auf den Plan. Um nicht am Ort des Verbrechens erwischt zu werden, packt Tikaani Shi, wirft sie sich über die Schulter, und springt aus dem Fenster!

Alarm!

Doch sie hat nicht bedacht, dass Shi ihre Balance beeinflusst. Sie knallt Shis Kopf gegen den Fensterrahmen, gerät ins Stolpern, und beide stürzen schreiend hinab in den Innenhof! Zum Glück ist dort ein Schildkrötenenten-Teich, und sie platschen unschön ins Wasser. Tikaani taucht auf, spuckt Wasser auf, und ein wütend quakender Frosch springt von ihrem Kopf. Die beiden streiten sich, doch Alarmrufe aus dem Palast treiben sie in die Dunkelheit der Büsche, wo sie sich verstecken.

Innen sieht Rizu, dass die Wachen versammelt werden, und vermutet, dass von irgendwo eine Gefahr droht. Er spricht eine von ihnen an, und erfährt, dass im Palast gewütet wurde! Jemand hat etwas gestohlen und ein wertvolles Kunstwerk zerstört. Da er befürchtet, dass Shi und Tikaani in Schwierigkeiten stecken, erbittet er von Haruki die Erlaubnis, den Wachen zu helfen, und informiert Zaya. Die glaubt aber nicht, dass ihre Gefährtinnen so etwas tun würden. Statt Rizu zu helfen, beginnt sie, Essen auf ihrem Gleiter in die Armenviertel von Gaoling zu bringen.

Zum Glück gelingt es Rizu, die beiden Delinquentinnen als Erster zu finden und die Wachen woanders hinzuschicken. Er kann sie jedoch nicht davon überzeugen, zurückzukehren und sich den Konsequenzen zu stellen. Stattdessen bringen sie ihn dazu, ihnen bei der Flucht zu helfen. Zuerst will er sie mit Feuerbändigen ein wenig zu trocknen, allerdings übertreibt er, und Tikaani muss Wasser aus dem Teich bändigen, und plötzlich sind die in warmen Wasserdampf gehüllt.

Flucht

Von oben sieht Zaya mit einem Topf voller Suppe die Dampfexplosion und gleitet hinab. Im warmen Nebel stehen Rizu, Shi und Tikaani, die sich nicht einig zu sein scheinen, was zu tun ist. Es ist chaotisch, aber bevor sie es klären können, fliehen Shi und Tikaani. Rizu und Zaya bleiben zurück; während Rizu versucht, alles zu leugnen, platzt Zaya mit der Wahrheit heraus. Die beiden werden zur Herrin Fang Beifong geführt, und versuchen, die Wogen zu glätten, was nicht ganz gelingt. Zaya sammelt alle Scherben und Bruchstücke ein, in der Hoffnung, dass sie repariert werden kann. Schnell machen sie sich auf den Weg, Shi und Tikaani zu finden, um sie zu überzeugen, sich der Familie Beifong zu stellen.

Auf dem Weg durch die Stadt sehen sich Shi und Tikaani mit einem Mal einer Gruppe von Bewaffneten gegenüber, die sie als falsche Avatare bezeichnen und verkünden, dass es nur einen Avatar gibt: Kyoshi!

Bevor sie erklären können, dass sie Avatar Kyoshi nicht ihren Platz streitig machen wollen, stürzen die Angreifer*innen auf sie zu! Es kommt zu einem wilden Handgemenge in den Gassen der Stadt! Shi schleudert Leute zurück, Tikaani macht sich kampfbereit, aber sie werden mit Knüppeln und Fäusten traktiert! In diesem Moment stoßen Rizu und Zaya dazu. Sofort wirft sich Zaya mit ihrem Gleiterstab dazwischen, um sie mit Luftstößen auseinanderzutreiben, während Rizu Flammen bändigt, um die Angreifer zu beeindrucken. Shi schlägt auf den Boden und katapultiert sich aus der Mitte ihrer Feinde, und Tikaani springt mit einem weiten Satz über ihre Gegner*innen hinweg und pustet ihnen einen eisigen Hauch entgegen.

Dieses Zurschaustellen von Macht treibt die Angreifer*innen zurück. Jetzt gelingt es den Vier mit ihnen zu reden. Sie behaupten, sie seien die Gediegene Töpferei, eine Daofei. Sie haben gehört, dass die Familie Beifong verkündet hat, dass die Vier das Ende des Avatars bedeuten werden. Aber sie sind für die Argumente der Vier nicht offen und wollen fliehen, was bei Zaya mit ihrem Gleiterstab nicht einfach ist. Sie stellt einer Frau nach, bis die aufgibt und vollkommen erschöpft stehen bleibt. Erst als die Frau verspricht, ihrer Gruppe zu sagen, dass die Vier nicht gegen den Avatar stehen, lässt Zaya sie gehen.

Schwierige Gespräche

Auf dem Weg zurück zur Unterkunft versucht Rizu, Shi und Tikaani dazu zu bewegen, sich zu stellen und um Verzeihung zu bitten. Doch die Beiden sind entsetzt, dass Rizu und Zaya sie verraten haben, glaubten sie doch, unbemerkt entkommen zu sein. Während Rizu und Shi sich streiten, ergreift Tikaani die Flucht, da sie mit dem Druck nicht umgehen kann. Auch Rizu zieht sich zurück, und es scheint, als ob ihre Gemeinschaft so zerbrochen ist wie die Statue.

Doch die Nacht über sprechen Shi, Tikaani und Zaya über ihre Gefühle und Standpunkte. Erst am nächsten Morgen kehrt Rizu zurück. Und auch wenn er Zayas Versuche, ihn zu erreichen, abblockt, scheint es in ihm gearbeitet zu haben. Er zieht die Robe der Feuernation aus, schleudert sie wütend zu Boden und setzt sie in Flammen! Er erklärt, dass er Haruki zugesagt hat, dem Feuerlord die Treue zu schwören, und das beschäftigt ihn. Die Vier sprechen sich endlich aus, auch wenn es schwierig ist, und die Emotionen sie zu überwältigen drohen.

Und als alle sich gerade besser fühlen und sich umarmen, zieht Shi den gestohlenen Jadekohl aus der Tasche!

Episode 6: Erinnerungen

Nach und nach lässt sich Shi aus der Nase ziehen, woher sie das unbezahlbare Kunstwerk hat. Einige in der Gruppe können es kaum glauben, dass sie ein solches Artefakt klauen würde. Rizu befürchtet, dass sie alle ins Gefängnis gesperrt werden, doch Zaya schlägt vor, den Jadekohl zurückzubringen und um Entschuldigung zu bitten. Shi und Tikaani hingegen wollen den Diebstahl verbergen und mit Lügen kaschieren.

Schließlich kehren sie alle zurück zum Palast der Beifongs. Dort werden sie von Fang Beifong und den Meistern Yǒngang und Pitseolak empfangen. Tikaani rutscht das Herz in die Hose als sie Pitseolak sieht. Dennoch präsentiert sie mutig den Jadekohlkopf. Sie nimmt alle Schuld auf sich, sowohl den Diebstahl als auch die Zerstörung der Statue. Meister Pitseolak zeigt sich enttäuscht von ihr. Doch Shi kann nicht zusehen, wie Tikaani derart leidet, und gibt ihre Schuld zu. Das führt zu einem Streit der beiden, wer nun schuldig ist.

Zum Glück schreitet Meister Yǒngang ein und plädiert für Verständnis für die Jugendsünden der Vier. Gemeinsam gelingt es den Meistern, die Dame Beifong davon zu überzeugen, von einer strengen Bestrafung abzusehen. Im Gegenzug jedoch ergibt sich Shi ihrem Schicksal und wird einmal durch das ganze Badehaus geschleift, gereinigt, geschrubbt, gekleidet, geschminkt und in eine respektable Dame des Erdkönigreichs verwandelt. Die Veränderung ist derart umfassend, dass die anderen sie kaum wiedererkennen.

Beim Anblick von Shijia ist Fang Beifong ganz entzückt und prophezeit, dass Shi die Würde ihrer Stellung bald auch leben und empfinden wird. Immerhin erlaubt sie, dass alle weiterhin Gäste des Erdweisen Yǒngang bleiben dürfen.

Die Kunst, Geschichte lebendig zu machen

Da Zaya noch die Überreste der Statue hat, sucht sie nach jemanden, der das wertvolle Stück reparieren kann. Sie gehen in die Straße der Töpfereien und findet Meisterin Li, eine ältere Dame, die verspricht, die Büste zu reparieren. Doch sie sagt, niemand kann die Statue so wiederherstellen, wie sie vorher war, aber sie kann sie auf eine Art reparieren, die sie auf eine neue Art strahlen lassen wird. Doch dafür benötigt sie Gold.

Auf dem Weg zurück wird Zaya von der Frau der Gediegene Töpferei angesprochen. Sie sprechen darüber, ob die Vier Feinde von Avatar Kyoshi sind oder nicht. Währenddessen fummelt Shi so viel an ihrem Makeup und ihrer neuen Frisur herum, bis sie wieder mehr wie sie selbst aussieht. Die Daofei bietet Reparationen an, vor allem, da sie gehört haben, dass die Vier Wertgegenstände aus dem Palast gestohlen und Arme it Essen versorgt haben. Gleichzeitig bittet sie darum, den Menschen von Gaoling zu helfen: Viele hungern während die Familie Beifong Reichtum und Reis hortet.

Hunger

Sofort entbrennt eine Diskussion darüber, wie sie den Menschen der Stadt helfen können. Einige wollen Essen stehlen, aber Rizu hat genug davon, für die Taten der anderen geradestehen zu müssen. Also kehren sie zurück zu Fang Beifong und Zaya bittet sie um Hilfe für die Ärmsten der Armen. Doch die Dame Beifong blockt jeden Versuch ab, ihr Herz zu erweichen. Aber es gelingt, Fang Beifong davon zu überzeugen, dass es dem Ansehen und der Stellung der Vier, und damit auch ihrer Patronin, helfen würde, wenn sie Nahrung unter den Bedürftigen zu verteilen.

Während die Wachen der Beifong lauthals davon berichten, dass es keinen Avatar braucht, wenn die Vier vor Ort sind, stellen sie fest, dass es viel zu wenig Essen für die Menge ist, die sich versammelt. Schnell kochen die Gemüter hoch, vor allem, als der Reis sich dem Ende neigt. Die Wachen versuchen, die Menge zurückzutreiben, aber Zaya sieht hungrige Augen und leere Schüsseln, und fühlt sich schuldig. Tikaani fühlt sich an die harten Zeiten beim Südlichen Wasserstamm erinnert.

Die Stimmung kippt. Plünderer stürmen den Markt. Rizu stellt sich ihnen entgegen und vertreibt sie – genau in den Pfad eines Kohlkopfhändlers, dessen Wagen umgeworfen wird! Der Händler reißt sie Arme hoch: »Meine Kohlköpfe!«

Sturm, Wind und Regen

Mit einem Mal bricht ein Regen über alle ein! Winde wütend, und eiskalter Regen treibt alle von den Straßen. Tikaani versucht, das Wasser zu bändigen, aber da ist ein Wille, der gegen sie zu arbeiten scheint. Zaya spürt, dass die Geisterwelt in Aufruhr ist, und allen Vieren schmerzen ihre rechten Hände. Zaya glaubt, dass Großmütterchen Schildkröte sie warnen möchte, da sie seit den Ereignissen auf der Insel mit ihr verbunden sind.

Doch dann erkennen die Vier, dass der Sturm mit ihnen kommuniziert. Nur eben auf seine eigene Art und Weise. Und so folgen sie dem heulenden Wind in den Sumpf vor der Stadt. Dort entdeckt Tikaani Zeichen, die sie entfernt an Symbole ihrer Heimat erinnern. Als der Sturm sie zu einem Ort zu führen scheint, ruft Zaya – und erhält eine zögerliche Antwort! Shi führt sie auf eine Insel im Sumpf, wo eine Hütte steht.

Als sie eintreten, sehen sie ein wildes Sammelsurium von alten, angelaufenen und zerbrochenen Memorabilia und Mementos aus allen Ecken und Enden der Welt. Inmitten des Chaos ist eine kleine Gestalt, die in eine Decke gehüllt ist, unter der nur Schatten zu sehen ist. Der Bewohner der Hütte redet von sich als »wir«. Den Namen will es nicht preisgeben, fragt aber Zaya, ob sie einen Namen nennen möchte.

Ein Wort ist ein Wort

Sie vermuten, dass der Geist von Sturm, Wind und Regen sie zu dieser seltsamen Gestalt bringen wollte. Ihr Gastgeber erzählt, dass alles aus dem Gleichgewicht geraten ist. Und dass sie gezeichnet sind. Dass sie deshalb hierher geführt wurden. Und bietet ihnen ein Geschäft an: Ein Tausch, eine Erinnerung für eine Erinnerung! Das bringt Zaya auf alte Geschichten über einen uralten Geist, der manchmal in die materielle Welt tritt, und den sie als den Erinnerungsdieb kennt.

Die Vier diskutieren über das Angebot. Zaya ist sehr vorsichtig, da sie befürchtet, dass der Erinnerungsdieb ihnen alle oder zumindest wichtige Erinnerungen stehlen könnte. Deshalb handelt sie aus, dass alle selbst auswählen können, welche Erinnerung sie eintauschen. Sie müssen dem Geist etwas von sich geben, und ihm dann eine Erinnerung anbieten. Shi gibt Sand aus ihren Taschen; Zaya ihre letzte Luftbändigerinnen-Brosche; Rizu reicht Zaya die Schnalle des Gürtels, den er um sein Schwert geschlungen hat und gibt das Tuch dem Geist; Tikaani opfert eine Feder von ihrem Speer, eine Feder des ersten Adlers, den sie ganz allein erlegt hat.

Der Geist kommt auf Zaya zu und berührt sie. Nach und nach geht er zu allen Vier:

  • Zaya erinnert sich an eine goldene, warme Erinnerung, an einen sonnigen Nachmittag, an dem sie mit Chime gebacken hat. Einer der wenigen einfach glücklichen Momente im Tempel.
  • Tikaani erinnert sich an das Ende ihrer Ausbildung bei Pitseolak und er sie zum ersten Mal alleine auf die Jagd gesandt hat.
  • Shi erinnert an ein Streitgespräch ihrer Eltern, die sich ein besseres Leben gewünscht hätten, und versuchen, Shi zu erreichen, aber nicht zur ihr durchdringen.
  • Rizu erinnert sich an den Tag als er sich von seiner Mutter verabschiedete, um der Armee der Feuernation beizutreten. Ein bittersüßer Moment voller Stolz und Trauer.

Die Erinnerungen werden grau, verblassen und verschwinden aus ihren Geistern. Dafür tauchen neue Bilder auf. Ein altertümliches Schiff, das auf eine Insel der Feuernation zuhält. An Bord nur ein einzelner Mann, der an einem Basaltstrand an Land geht und in die Berge steigt. Dort betritt er eine Caldera, in deren Wände Tempelanlagen geschlagen wurden. Er setzt sich hin und meditiert, und aus zwei gewaltigen Öffnungen fliegen zwei Drachen und beginnen, ihn zu umkreisen! Der Mann erhebt sich und fragt: »Wie kann ich das Gleichgewicht wiederherstellen?«

Unter der Decke ertönt und zufriedenes, schmatzendes Geräusch.

Rückkehr

Von dem, was sie gesehen haben, verwirrt und damit beschäftigt, kehren die Vier zurück nach Gaoling. Dort empfängt sie Meister Yǒngang, der von ihrem Verschwinden und Wiederauftauchen überrascht ist. Er überbringt eine Nachricht von Meister Pitseolak, der zurück zum Südpol gereist ist. Die Herrin Beifong ist außer sich, da sie einige Festivitäten organisiert hat, und ihre Ehrengäst*innen waren nicht aufzufinden.

Als sie dem Erdweisen davon berichten, dass sie immer noch den Armen der Stadt helfen wollen, rät er ihnen, das Haus Beifong einfach in die Lage zu bringen, dass es helfen muss. Denn die Beifong haben sich mit Meister Zhao verbunden, und ihre Protektion der Vier sorgt dafür, dass sie nun auch an deren Worte gebunden sind. Also gehen die Vier zum größten Platz der Stadt, wo Rizu eine mitreißende Rede darüber hält, dass die Familie Beifong ihre Vorräte mit der Stadt teilen wird.

Dann gehen sie Meisterin Li, die inzwischen die Statue repariert hat. Die Bruchstellen sind mit Gold zusammengefügt, so dass sich goldene Linien über den Stein ziehen. Es erinnert sie daran, dass man selbst wenn das Leben einen bricht, darauf gestärkt und schöner hervorgehen kann. Sie bringen die Büste zum Anwesen der Beifong. Die Herrin der Familie ist von der Büste von Lu Beifong angetan, aber entsetzt von ihren sonstigen Taten. Sie weist sie an, die Stadt bald zu verlassen und erklärt, dass Meister Zhao sich offensichtlich in ihnen getäuscht hat.

Auf dem Weg überreicht Shi Zaya die Brosche wieder, was die junge Luftbändigerin überwältigt. Als Zaya Shi umarmt, kommen die anderen dazu, und endlich sind die Vier wieder vereint.


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