Nach dem etwas wilden 2020 mit 130 Sitzungen, davon 117 mal geleitet, war 2021 leicht ruhiger: 114 Sitzungen, 86 geleitet, 28mal gespielt. Treiber natürlich weiterhin die Pandemie, die viele andere Pläne und Aktivitäten zerschossen hat. Mein selbstgesetztes Limit liegt bei drei Sitzungen pro Woche, solange es keine anderen Termine gibt. Deshalb musste ich im Frühjahr auch einige Runden zu einem Ende führen, da es mir nach dem harten Corona-Winter über den Kopf wuchs. Die eigenen Grenzen zu kennen, ist eine wirklich wichtige Fähigkeit – besonders in diesen Zeiten!
Aber ich möchte mich hier auf das Positive konzentrieren, auf all die Runden, die wunderbar laufen und allen großen Spaß bereiten.
Meistgespieltes System ist D&D 5. Edition mit 37 Sitzungen, allerdings verteilt auf fünf Runden: Der Abschluss von Tyranny of Dragons, der Start von Descent into Avernus (Nachfolge von Curse of Strahd, die im letzten Jahr ihr Ende fand), Storm King’s Thunder, Rime of the Frostmaiden und ein wenig Waterdeep. D&D5 lässt sich recht einfach leiten und spielen, da das System exzellent in allerlei Online-Tools integriert ist; auf Roll20 besitze ich alle Bücher digital, das nimmt enorm viel Arbeit ab.
Aber die Kampagne mit den meisten Sitzungen ist The One Ring (allerdings hauptsächlich die erste Edition) von mir Twilight of the Third Age genannt, bei der drei Gruppen in derselben Welt auf 27 Sitzungen kamen. Drama, echte Held*innen an denen der Schatten nagt, große Bedrohungen, Niederlagen und Siege … die Runde hat einfach alles. Im Januar spielen wir zum 100. Mal, in der Welt sind knapp 20 Jahre vergangen. Ich bin froh, eine so tolle Truppe von Spieler*innen gefunden zu haben – immerhin 14 regelmäßige Mitspieler*innen!
Apropos Spieler*innen: Durch Überschneidungen ist die Zählung etwas komplex, aber eine schnelle Übersicht sagt mir, dass ich mit mindestens 42 wunderbaren Menschen gespielt habe. Danke an euch, so viele gute Runden, lustige und spannende Sitzungen, Erinnerungen für die Zukunft – ihr macht die Pandemie erträglich(er)! Mir ist bewusst, dass ich großes Glück habe, so viele tolle Menschen zu meinen Freunden zählen zu können. Ich bin reich gesegnet.
Einige Male konnten wir live am Tisch spielen, unsere A Song of Ice and Fire-Runde und einen Test der 2. Edition von The One Ring. Sonst war alles digital über Roll20. Wer selbst online einsteigen möchte, hier beginnt eine Artikelserie: Erste Schritte auf Roll20.
Dazu habe ich im Dezember zum ersten Mal live vor Publikum geleitet, auf Twitch bei Liza Grimm. Blades in the Dark im Grishaverse vor knapp 300 Zuschauer*innen – es war großartig. Auch dank der tollen Mitspieler*innen: Natalja Schmidt, Liza Grimm, Tom Finn & Paul Burghardt.
Alle Systeme, die ich dieses Jahr gespielt habe:
- Dungeons & Dragons 5e (37): Siehe oben
- The One Ring 1e (27): Siehe oben; die Runde ist einen eigenen Artikel wert
- Wrath & Glory (11): Wir spielen 40k mit dem nötigen Augenzwinkern
- Blades in the Dark | Scum & Villainy (11): Blades im Grishaverse passt perfekt, Scum & Villainy nutzen wir für eine Mandalorian-Runde
- Conan 2d20 (9): Siehe Wrath & Glory, mit viel Humor
- Delta Green (5): Fünf Sitzungen, und mein Agent weiß noch immer nicht, was überhaupt los ist … o.O
- Vampire: The Dark Ages 2e (3): Unsere älteste Runde, wird nächstes Jahr 23 Jahre alt
- Legend of the 5 Rings 4e (3): Musste ich leider einstellen, weil die Vorbereitung zu aufwändig war
- Shadow of the Demon Lord (2): So düster wie erwartet
- A Song of Ice and Fire (2): Live & in Farbe!
- The Expanse (2): For Beltalowda!
- The Witcher (1): Passend zur Serie, aber ebenfalls zu aufwändig
- Paranoia (1): Ein Oneshot, bei dem wir überraschend effektiv waren
Und natürlich gibt es eine Menge an Ideen, die ich aus Zeit- oder Energiegründen nicht umsetzen konnte. Den Matrix-Hack von Blades in the Dark basteln, ein Thirsty Sword Lesbians-Oneshot, mehr Doskvol, Tales from the Loop, Alien, Dune und und und …
Mein Fazit
Die Menge an Rollenspiel wäre in einem Jahr mit mehr anderen Möglichkeiten nicht machbar. Ich genieße es einfach, auch wenn der Hintergrund natürlich unerfreulich ist. Dafür konnte ich viel Zeit mit großartigen Menschen verbringen, und meine Zeit in Welten voller Bedrohungen, Gefahren und Herausforderungen verbringen … hmmmm ….
Pen & Paper vor Publikum hat seine eigenen Anforderungen. Eine Frage, die sich stellt, ist die nach dem genutzten Regelsystem. Hier habe ich ein paar Gedanken dazu zusammengefasst - und präsentiere drei einfache, nutzbare Systeme!
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