Buch 1: Schicksal
Episode 2: Das Geheimnis der Insel
Die vier Elementarbändiger*innen verteilen sich am Strand, um die Feinde in eine wohl überlegte Falle zu locken. Shi und Zaya sind etwas abseits, um jederzeit eingreifen zu können; Tikaani weiter vorne, damit sie gegen die Wasserbändiger*innen antreten kann; und Rizu postiert sich mitten am Strand, um alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Mit einem Kreis aus lodernden Flammen gelingt ihm das auch problemlos. Allerdings steigen ihm Erinnerungen an alte Schlachten und schreckliche Erlebnisse vor das innere Auge, und er verliert die Kontrolle über das Feuer. Eine Stichflamme gleißt auf, erleuchtet für einen Moment den Strand – und gibt die Verstecke seiner Verbündeten preis!
Eine laute Frauenstimme befielt den Angriff auf sie! Hinter ihnen schlägt der Gong, Dorfbewohner schreien. Tikaani nimmt all ihren Mut zusammen, um das Wasser der Bucht gegen die Pirat*innen zu lenken – doch eine Macht stemmt sich gegen sie! Sie wirft sich in den Moment, Wellen bäumen sich auf. Sie kann die Boote nicht aufhalten, nur verlangsamen, denn die Wasserbändigerin auf der anderen Seite ist von großer Macht!
Shi gräbt ihre Zehen in den Sand, um die Stärke der Erde gegen ihre Feinde zu senden, doch je mehr sie sich auf ihr Element einstimmt, desto mehr wird ihr Geist vernebelt. Die Erde, sonst eine Quelle von Balance und Sicherheit, entzieht sich ihr, ist von einem Gefühl durchzogen, das sie zurücktaumeln lässt!
v.l.n.r. Zaya, Shi, Rizu, Tikaani, oben Franigo © Turmkrähe
Der Ansturm
Eines der vier Boote kentert in den schäumenden Wellen, bevor es den Strand erreicht, doch die anderen drei speien drei Dutzend Pirat*innen an Land! Ihre Anführerin ist eine Frau in der Kleidung des Südlichen Wasserstamms.
Zaya tritt vor, rammt ihren Stab in den Boden und verkündet, dass diese Insel unter ihrem Schutz steht. Auch wenn ihre Stimme ein wenig zittert, scheint die Pirat*innenbande von der Anwesenheit so vieler Bändiger*innen eingeschüchtert! Jedoch nicht genug, um sich tatsächlich zurückzuziehen …
Tikaani stürmt an Rizus Seite vor, unterstützt den Feuerbändiger bei seinen wilden Angriffen, während Shi seinen Sturmangriff ebenfalls unterstützt. Zaya sendet kleine Wirbelstürme gegen die Gegner, so dass sie vom herumwirbelnden Sand geblendet werden. Rizu sendet eine Flammenwand auf die Pirat*innen, die einige zurücktreibt. Doch die anderen umzingeln ihn, versuchen ihn durch die lodernden Flammen zu treffen. Auch die anderen werden angegriffen und müssen sich mit all ihrer Kraft verteidigen. Der Kampf wogt verbissen hin und her.
Parlay
Doch Tikaani hat in der Piratenkapitänin eine Wasserbändigerin vom Südlichen Wasserstamm erkannt, und hofft, eine weniger gewaltsame Lösung zu finden. Zaya springt ihr zur Seite und zieht einen Schutz aus wirbelnden Winden empor, der die Wassertentakel der Kapitänin abfängt. Shi wird von vielen Gegner*innen umringt und macht einen weiten Erdsprung, um sich aus der Umklammerung zu lösen. Gleichzeitig nutzt Rizu die tosenden Winde, um sich in die Luft wirbeln zu lassen, und eine Reihe von feurigen Explosionen zu schleudern, die viele Pirat*innen auseinandertreiben!
Doch die Angriffe der Bändiger*innen haben den Ansturm der Pirat*innen für einen Moment innehalten lassen, und Tikaani nutzt diese winzige Öffnung, um der Kapitänin zuzurufen, dass sie auch vom Wasserstamm ist. Tatsächlich zögert die Kapitänin zunächst, dann ordert sie eine Waffenruhe an. Zuerst ist Tikaani erfreut, und hofft, sie wieder in den Schoss des Stammes zurückbringen zu können, doch schnell erkennt sie, dass die Pirat*innen nur ein Ziel haben: Beute.
Die Kapitänin stellt sich als Magushawa vor, Kapitänin der Walross-Yak, Anführerin der Roten Haie. Sie unterbreitet ein Angebot: Übergebt den Schatz, der auf der kleinen Schildkröteninsel versteckt ist, oder sie werden das Dorf niederbrennen, alle Bewohner*innen verschleppen und die Insel zu einem öden Eiland machen.
Die vier sehen sich verwirrt an. Es gibt einen Schatz? Als sie mit Magushawa verhandeln, erfahren sie, dass die Pirat*innenbande von Gerüchten angelockt wurde, dass ein gewaltiger, großer Schatz auf der Insel verborgen sein soll, die Ladung eines Schatzschiffes.
Der Schatz der Kleinen Schildkröteninsel
Auch wenn einige lieber einen Kampf auf Leben und Tod sehen würden, setzen sich ruhiger Gemüter durch. Die vier beschließen, mit Meister Zhao zu sprechen und mehr über diesen Schatz herauszufinden. Magushawa gibt ihnen Zeit bis Sonnenaufgang, ansonsten wird sie den Angriff fortsetzen.
Also gehen die vier schnell zurück zum Kloster, wo Chaos herrscht. Die Flüchtlinge sind von der Bedrohung entsetzt, Tantchen versucht, Ordnung hineinzubringen, während der Erdweise die Menschen beruhigt. Sie schildern ihm die Lage, und er scheint verwirrt zu sein, denn auf der Insel gibt es keinen Schatz … mit bedeutungsvollen Blicken schauen sie auf seine kostbaren Besitztümer.
Während sie sich um die verängstigten Bewohner*innen kümmern, kommen die vier sich ein wenig näher. Sie erzählen von ihrer Vergangenheit und erkennen verwandte Seelen. Als Shi erwähnt, dass sie Zayas Luftbrosche mag, schenkt Zaya ihr diese kurzerhand. Das scheint Shi zu überwältigen, und sie weiß kaum, was sie sagen soll.
Dabei fällt ihnen auf, dass Tantchen seltsam reagiert, als von einem Schatz die Rede ist. Zaya folgt ihr in die Küche und es gelingt der jungen Luftnomadin, ihr die Wahrheit zu entlocken: Meister Zhao hat einem Seefahrer von einem Schatz erzählt, der auf der Insel sein soll. Es gibt aber keinen Schatz auf der Insel, und Tantchen ist sichtlich angefasst.
Als sie zu Meister Zhao zurückkehrt, reagiert dieser wie immer höflich, aber sie hat das Gefühl, dass ihnen Meister Zhao nicht die ganze Wahrheit sagt. Und so diskutieren sie, ob er seine Reichtümer wirklich benötigt, oder ob sie ihm bei der Entscheidung, sich von materiellen Gütern zu trennen, helfen sollten. Aber Meister Zhao befiehlt Tantchen, nach Gegenständen zu suchen, die Pirat*innen zufrieden stellen könnten. Doch Tantchen ist empört, dass sie die Kunstgegenstände einfach so aufgeben sollten. Tatsächlich beschimpft sie die vier, bis Rizu sie böse anfaucht, und sie vor seinem feurigen Zorn flüchtet. Meister Zhao verspricht, Wertgegenstände sammeln zu lassen, bittet die vier aber auch, das Dorf solange zu beschützen.
Das wirst du bezahlen!
Die vier Elementarbändiger*innen gehen Richtung Strand, hören jedoch aus einer Gasse lautes Lachen. Als sie nachsehen, sehen sie eine Handvoll Pirat*innen, die einen Kohlkopfhändler bedrohen. Zuerst versuchen sie, die Schurk*innen zu vertreiben, die jedoch behaupten, dass der Kohl ihnen gehört und gestohlen wurde. Rizus Lunte ist nach dem Ärger des Abends kurz, und er setzt mit einem Feuerschlag alles in Brand.
»Meine Kohlköpfe!«
Die vier geben dem Kohlhändler alles, was sie besitzen, darunter einen schönen Löffel, und ziehen weiter. Am Strand wird ihnen vorgeworfen, Pirat*innen angegriffen zu haben. Aber Magushawa fällt nicht darauf rein, sondern verlangt nur zu wissen, wo der Schatz ist. Tikaani tritt vor und erklärt, dass es auf der Insel keinen Schatz gibt. Ihre schonungslose Ehrlichkeit beeindruckt die Piratenkapitänin, die dennoch verlangt, dass Tikaani auf ihren Meister Pitseolak schwört.
Und es ist wie ein Wunder, aber die Magushawa befiehlt den Roten Haien, die Insel zu verlassen!
Triumphal
Als die vier mit diesen großartigen Neuigkeiten ins Kloster zurückkehren, werden sie wie Held*innen empfangen. Meister Zhao verkündet ihre Taten, und preist sie so ausführlich und laut, dass es ihnen schon peinlich wird. Er ruft ein großes Fest am nächsten Tag aus, um sie zu ehren und zu loben. Der Jubel der Dorfbewohner*innen und sein breites Lächeln berühren die vier auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Im Hintergrund quäken die Schafkatzen.
Auf dem Weg in ihre Gemächer spüren sie noch ein leichtes Beben, und erinnern sich, dass nicht alles gut ist auf der Insel. Am nächsten Morgen reist das Lob aus Meister Zhaos Mund nicht ab. Er gibt ihnen den Tag frei, sagt nur, dass am Abend die Feierlichkeit zu ihren Ehren sein wird.
Die Tränen des Großmütterchen
Da sie von der Ankunft des Piratenschiffs daran gehindert wurden, der Quelle der Verschmutzung auf den Grund zu gehen, beschließen die vier, den Tag damit zu verbringen, dem Lauf des Flüsschens zu folgen. Sie erfahren, dass die Dorfbewohner*innen ihn die Tränen des Großmütterchens nennen, da es eine lokale Legende gibt, dass er bei Großmütterchen Schildkröte entspringt, dem Schutzgeist der Insel.
Der Weg ist diesmal einfacher, weil sie einen guten Teil schon gegangen sind, und sie erreichen lange vor Sonnenuntergang den Teich, aus dem der Fluss entspringt. Dort sehen sie, dass die Verschmutzung unten aus dem Wasser aufzusteigen scheint. Zaya entdeckt einige tote Vögel um den Teich herum, die sie von Rizu in einer improvisierten Feuerbestattung verbrennen lässt.
In der Hoffnung, mehr herauszufinden, arbeiten Shi und Tikaani zusammen, um den Boden des Teichs freizulegen, und entdecken einen Höhleneingang, der seltsam zu leuchten scheint. Schnell laufen die vier hinein, bevor er sich wieder mit Wasser füllen kann.
Und finden sich an einem mystischen Ort wieder!
Großmütterchen Schildkröte
Die riesige Höhle ist von einem diffusen Licht erfüllt, das von überall zu kommen scheint. Eine große Wasserfläche wir von einem unterirdischen See liegt vor ihnen. Doch ihre Blicke werden von der gewaltigen Gestalt angezogen, die dort im Wasser schwimmt – eine titanische Schildkröte!
Zaya beginnt sofort zu meditieren, doch der Rest sieht ich genauer um und entdeckt Spitzen aus Stein und Fels, schief gewachsene Stalagmiten und Stalaktiten, die wie Speere die Gliedmaßen des unermesslich alten Geistes durchbohren.
Gemeinsam rufen sie die Elemente an, was ihnen an diesem Ort ausgesprochen leicht fällt. Risse öffnen sich im Fels, Wasser wird in die Risse gezogen, Luft und Feuer tanzen dazu, bis der Stein unter dem Ansturm splittert und bricht.
Riesige, uralte Augen öffnen sich, sehen sie mit unergründlichem Blick an. In ihren Köpfen ertönt nur ein Wort:
»Vergeltung!«
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